Weinberg
Klima • Arbeit • Hinwendung
Die Vegetation macht Winterpause. Aber wir nicht. In dieser kalten Zeit beginnt die Arbeit im Weinberg. Während die Moste des vergangenen Jahrgangs im Keller noch heranreifen, wenden wir uns dem neuen zu – mit den ersten erzieherischen Maßnahmen. Schon der Anschnitt der Reben weist den Weg zu einem geringen Ertrag, der die Rebe nicht überfordert und ihr nur die Menge an Früchten abverlangt, die sie auch gut versorgen und zur vollen Reife bringen kann.
Jede der kältestarren Ruten wird mit harter Hand zu Flachbögen gebunden. Und dann warten wir, wie in jedem Jahr, auf den Tag im frühen Frühjahr, an dem sich am trockenen Geäst neues Leben zeigt – mit hoffnungsvoll funkelnden, kleinen Wasserperlen und grünen Spitzen.
Wein fordert Hinwendung. Und er verzeiht uns keine Nachlässigkeiten. So beginnt nach dem Rebschnitt eine ganze Reihe pflegerischer Arbeiten: 30 bis 40 Mal gehen und fahren wir durch die Zeilen, binden Ruten an, schneiden das Laub und die überschüssigen Triebe, bearbeiten, mulchen und lockern den Boden, entblättern zur Herbstreife hin die Traubenzone und schneiden minderwertige Trauben heraus.
Meist um Mitte September folgt der alljährliche Höhepunkt im Weinberg: die Lese. Zu 90 Prozent von Hand, in bis zu drei Durchgängen, wird jeder Rebstock geerntet. Dabei selektieren unsere Helfer sorgfältig die reifen von den unreifen, die schönen von den mangelhaften Trauben. So gelangt nur reifes und gesundes Lesegut in die Bütten und in die Kelter.
Pro Hektar begrenzen wir unseren Ertrag auf durchschnittlich 6.000 Liter, in unseren Großen Lagen sogar auf 3.500 Liter.